Geschichten

#1 von Felix , 04.05.2024 18:55

"Dies ist die Geschichte eines chinesischen Geschäftsmannes, der mit sich selbst, seinen Beziehungen und mit seinem Geschäft mehr als unzufrieden war. Seine Frau wollte sich von ihm trennen, sein Geschäft war verschuldet, und er war müde seiner Kraft- und Mutlosigkeit. Als er eines Abends Bilanz über sein Leben zog, beschloss er, sich am übernächsten Tag umzubringen. Nach diesem Entschluss sah er dem nächsten und letzten Tag in seinem Leben gelassen entgegen.

Sein letzter Tag brach an. Froh über das nahe Ende seines Leidens, genoss er an diesem Tage in Ruhe sein Frühstück und fand sogar liebe und lobende Worte für seine Frau. Heiter verabschiedete er sich und machte noch einen Umweg zu seinen alten Freunden, für die er schon Jahre keine Zeit mehr hatte.

Zu jedem sprach er gütige, wohlwollende Worte, hatte Zeit und ein Ohr für ihre Probleme, auch ein stilles, ruhiges Lächeln für jeden. Er genoss die Morgensonne auf dem Weg ins Geschäft. Dort nahm er sich seiner Kunden ganz besonders herzlich und fair beratend an. Frei jeglicher Verkaufserwartung präsentierte er seine Produkte mit großer Rücksicht auf den wirklichen Bedarf der Kunden.

Als er am Abend Kasse machte, stellte er fest, dass an diesem Tag ein riesiger Gewinn gemacht worden war. Zu Hause empfing ihn seine Frau wie in den Anfangszeiten seiner Ehe und servierte ihm sein Lieblingsmahl mit größter Aufmerksamkeit. In der kommenden Nacht erkannte er, dass es eigentlich keinen Grund mehr für seinen geplanten Selbstmord gab. Der Grund dafür war: er hatte seine Einstellung zum Leben geändert; und das Leben hatte es ihm gedankt. So beschloss er, von nun an jeden Tag als seinen "letzten Tag" auf Erden zu leben." (Autor unbekannt)

 
Felix
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#2 von Felix , 04.05.2024 18:57

"Als der Leiter einer großen Schule und Ausbildungsstätte im alten China bemerkte, dass Schüler und Lehrer im Bemühen nachließen, suchte er einen der Weisen im Lande auf, um dies mit ihm zu besprechen. Dieser ließ den Ratsuchenden von seinem Alltag und seinem Tagesablauf genau berichten.

Als einzigen Vorschlag gab er ihm mit, etwas zu unterlassen, was er bisher getan hatte. Der Leiter des großen Internats sollte weiterhin seine ruhige Stunde der Besinnung haben, sollte dabei auch wie bisher seine Schale Tee trinken, aber nicht wie üblich das mit großem Genuss verzehrte frische Honigbrötchen dazu essen.

Die Geschichte endet damit, dass danach alles sich zum Guten wendete. Wer um die seelischen Abläufe und ihre Wirkungen nach innen und außen weiß, darf dieser Geschichte glauben. Der Leiter hatte geübt, sich selbst eine Einschränkung aufzuerlegen, sich selbst Grenzen zu setzen. Dieser Vollzug bei ihm selbst hatte ihn verändert. Die anderen nehmen unbewusst von uns viel mehr wahr, als wir bewusst erfassen.

Ich habe oft beobachtet, wie sehr eine einzige Veränderung in der Stellungnahme zu sich selbst, wie zum Beispiel das Aufhören zu rauchen oder der Verzicht auf die tägliche Flasche Bier, viel mehr aktivierte, als von dieser Handlung her zu erwarten war. Die Arbeit an sich selbst löst oft Lawinen aus, die häufig nur als kleiner Schneeball beginnen." (Hildegund Fischle-Carl)

 
Felix
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#3 von Felix , 04.05.2024 19:00

William Paul Young erzählt in seinem Buch „Der Weg“ von der wundersamen Wandlung eines Mannes, der irgendwo zwischen Himmel und Erde feststeckt und von Gott die allerletzte Möglichkeit erhält, endlich einmal das Richtige zu tun. Nach einem Unfall fällt der skrupellose Multimillionär Tony Spencer ins Koma und „erwacht“ in einer surrealen Zwischenwelt.

Dort trifft er auf einen Fremden, der als Jesus zu erkennen gibt, eine alte Indianerin, die sich als der Heilige Geist entpuppt und Jack, der Tony auf die Frage: „Und das Jenseits, also das Leben danach – wie ist es dort?“ eine Tulpe aus ihrem Topf nimmt, vorsichtig die Erde entfernt, bis schließlich die Zwiebel sichtbar wird und folgende Antwort gibt:

„Das ist eine Papageientulpe. Beachten sie ihre außergewöhnlichen Blütenblätter. Sie sind fast wie Vogelfedern geformt, mit ausgefransten Rändern und einer großen Farbenvielfalt: Gold, Apricot und Blauviolett. Sehen Sie? Hier gibt es sogar kleine Schluchten aus Grün, die zwischen den Gelbtönen hindurch laufen. Prachtvoll!

Und nun, Tony, schauen Sie sich die Tulpenzwiebel an, von der diese herrliche Blüte produziert wurde. Sie sieht aus wie ein altes Stück Holz oder ein Dreckklumpen, etwas, das man wegwerfen würde, wenn man es nicht besser wüsste. Diese Zwiebel ist wirklich kein schöner Anblick, nichts, was unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht, ganz und gar gewöhnlich.

Diese Wurzel, Tony, ist das Leben davor. Es ist alles, was Sie kennen und erleben und doch ist es aufgeladen mit der Ahnung von etwas anderem, etwas Größerem. Und in allem, was Sie im Leben davor kennen und erleben, finden Sie Hinweise auf die spätere Blume: in Musik und Kunst und Geschichten und Familienleben und Lachen und Entdeckungen und Fortschritt und Arbeit und Gegenwart.

Aber wenn Sie nur die Wurzel gesehen haben, können Sie sich dann das Wunder der Blume auch nur annähernd vorstellen? Tony, es wird für Sie der Moment kommen, wo Sie endlich die Blume sehen und in diesem Moment wird die Wurzel, ausnahmslos alles an ihr, Ihnen perfekt und absolut sinnerfüllt erscheinen. Dieser Moment ist das Jenseits, das Leben danach.“ https://avatarfiles.alphacoders.com/318/318007.jpg

 
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#4 von Felix , 04.05.2024 19:04

„Papa, kann ich Dich mal was fragen?"

„Klar, mein Junge. Was ist los?" „Papa, wie viel Geld verdienst du in der Stunde?" „Nun, ich denke solche Dinge haben dich noch nicht zu interessieren. Warum fragst du so was?" „Ich möchte es einfach nur wissen. Bitte bitte, sag mir, wie viel du in der Stunde verdienst." „Na gut, wenn du es unbedingt wissen möchtest, Ich verdiene 50 Euro in der Stunde." „Oh." (der Sohn senkt den Kopf)

„Papa, kannst du mir vielleicht 25 Euro leihen?" Der Vater ist äußerst verärgert. So so! Deshalb fragst du also. Du willst dir Geld von mir leihen, um dir irgendein dämliches Spielzeug oder anderen Blödsinn zu kaufen. So nicht mein Freund. Marschier in dein Zimmer und ab ins Bett. Du solltest mal darüber nachdenken, wie egoistisch du eigentlich bist. Ich arbeite jeden Tag extrem hart und muss mir dann abends so dreiste Fragen anhören."

Der kleine Junge geht still und leise in sein Zimmer und schließt die Tür. Der Vater setzt sich erst mal hin, wird jedoch umso wütender, je mehr er über die Frage des Jungen nachdenkt. „Wie durchtrieben mein Sohn nur ist. Stellt mir solche Fragen, nur um an Geld zu kommen." Über eine Stunde vergeht bis der Vater sich beruhigt hat und anfängt nachzudenken.

„Vielleicht gibt es da wirklich etwas, dass mein Sohn dringend braucht. Er fragt sehr selten nach Geld. Eigentlich hat er noch nie gefragt. Vielleicht braucht er die 25 Euro tatsächlich. Vielleicht habe ich ihm Unrecht getan." Der Vater geht zum Zimmer des kleinen Jungen. „Schläfst du schon, Sohnemann?" „Nein, Papa, ich bin noch wach." „Schau mal, ich habe noch mal über alles nachgedacht. Vielleicht war ich tatsächlich ein bißchen zu streng zu dir. Es war ein langer Tag, eine Menge hat sich angestaut und du hast alles abbekommen.

Hier sind die 25 Euro um die du mich gebeten hast. Es tut mir leid." Der kleine Junge lächelt. "Danke, Papi!" Er greift unter sein Kopfkissen und holt ein paar weitere zerknitterte Euro-Scheine hervor. Der Vater sieht, dass der Junge unter seinem Kissen bereits Geld gebunkert hat und wird erneut wütend. Langsam und ruhig beginnt der kleine Junge das Geld zu zählen und schaut danach seinen Vater an.

„Warum zum Teufel fragst du nach Geld, wenn du schon welches hast?" „Weil ich noch nicht genug hatte. Jetzt aber reicht es! Papi, jetzt habe ich 50 Euro. Darf ich hierfür eine Stunde deiner Zeit kaufen? Bitte komme morgen früher von der Arbeit nach Hause. Ich möchte gerne mit dir zusammen essen." Der Vater sinkt auf den Boden. Mit solch einer Antwort hat er nicht gerechnet.

Er ist erschüttert, gerührt, überwältigt. Er schließt seinen Sohn in die Arme, und bittet ihn um Entschuldigung. Dies ist nur eine kleine Geschichte über Vater und Sohn. Eine kleine Geschichte für all jene, die in ihrem Leben so hart und lange arbeiten. Wir sollten nicht zulassen, dass uns in unserem turbulenten Leben der Blick für das fehlt, was wirklich wichtig ist. Die Menschen, die wir lieben. (der Autor ist nicht bekannt)

 
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#5 von Felix , 04.05.2024 19:08

"Lange suchte der Vater eines ständig zornigen Jungen nach einem wirksamen Mittel gegen die Gefühlsausbrüche seines Sohnes. Schließlich drückte er ihm einen Hammer und eine große Tüte voller Nägel in die Hand und sagte: "Das nächste Mal, wenn du ausrastest, schlage einen Nagel in den Zaun hinterm Haus. Dann musst du deine Wut nicht mehr an den anderen auslassen."

Der Junge befolgte den Rat und schlug beim nächsten Wutanfall dreißig Nägel in den Zaun. Das war sehr anstrengend, doch es tat ihm gut und so wiederholte er das Ritual immer, wenn er wütend wurde. Nach und nach nahm die Anzahl der Nägel ab, die er in den Zaun schlagen musste. Denn der Junge spürte, dass es leichter war, gar nicht erst auszurasten. Es kam der Tag, da geriet der Junge gar nicht mehr aus der Fassung.

Nun riet ihm der Vater, für jedes Mal, an dem er nicht ausrastete, einen Nagel aus dem Zaun herauszuziehen. Nach einigen Wochen kam der Junge zu seinem Vater und erzählte ihm, dass er alle Nägel herausgezogen hatte. Da nahm der Vater ihn bei der Hand, ging mit ihm zum Zaun und sagte: "Ich bin stolz auf dich. Doch sieh dir den Zaun an mit all seinen Löchern und denke immer daran, wenn du etwas im Ärger zu anderen sagen willst. Deine Worte können Wunden hinterlassen, selbst wenn du sie zurücknimmst." (Geschichte per Brief erhalten)

 
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