Paul Dahlke

#1 von Yocara , 10.11.2010 05:39

Es ist mir verschiedentlich passiert,
dass ich mit Voreingenommenheit
einem anderen gegenüber getreten bin.
Lernte ich ihn dann näher kennen, so
fand ich ihn besser, zum mindesten
harmloser als mich selber, und hatte
innerlich abzubitten.


 
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Re: Paul Dahlke

#2 von Yocara , 10.11.2010 05:40

Dank des Devawesen fällt der Theosoph nie auf die Voreingenommenheit herein.


 
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#3 von Felix , 23.06.2023 23:44

Paul Dahlke, Arzt und Buddhist, 1865 - 1928

"Die gefährliche Kavallerie ist die Garde der Prinzipienreiter."
Der launige Satz mit der tiefen Wahrheit stammt von einem Mann, der zu Lebzeiten als echter Exot galt, hatte er sich doch zur Aufgabe gemacht, die oft allzu prinzipienstarren und in ihren Lehrmeinungen festgefahrenen Deutschen mit dem damals noch weitgehend unbekannten Gedankengut des fernöstlichen Buddhismus bekannt zu machen.

Dahlke betrieb als Arzt zunächst erfolgreich eine homöopathische Praxis in Berlin und brachte es bis zum Sanitätsrat. Ab 1898 unternahm er ausgedehnte Reisen nach Ost- und Südostasien, speziell nach Sri Lanka, studierte die dortigen Sprachen und heiligen Schriften und propagierte ab 1906 die Lehren des Buddhismus in Deutschland. Er gründete zunächst ein buddhistisches Kloster in Wenningstedt auf Sylt und 1923 das Buddhistische Haus in Berlin-Reinickendorf, in dem er selbst wohnte und das zum Zentrum des deutschen Buddhismus wurde. Der Gelehrte verfasste über 150 Aufsätze und 22 Bücher, darunter vier Bände mit Übersetzungen von Schriften des buddhistischen Pali-Kanons ins Deutsche."

 
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#4 von Felix , 27.06.2023 20:48

"In einem indischen Geschäft passierte mir einmal,
dass ich, von dem Besitzer des Ladens auf ein an
meinem Rock sitzendes Tierchen aufmerksam gemacht,
dasselbe mit echt westlicher Achtlosigkeit und Gleich-
gültigkeit hinwegknipste und es dabei wohl tötete.

Gleich darauf merkte ich jedoch, wie auffallend sich
das bisher freundliche Wesen des Mannes verändert hatte
und dadurch kam mir zum Bewusstsein, dass der Mann
nicht meinetwegen mich auf das Tierchen aufmerksam

gemacht hatte, sondern wegen der Tatsache, dort kriecht
ein kleines Lebewesen, also Achtung! Diese Lektion ist
mir außerordentlich dienlich gewesen; nie wieder habe
ich sie missachtet." (Paul Dahlke, der Buddhist)

 
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#5 von Felix , 30.06.2023 23:29

Der Glaube sagt:
"Ich kann wollen, weil eine Kraft an sich,
eine Seele in mir ist, deren Funktion das Wollen ist."

Die Wissenschaft sagt:
"Ich kann wollen, weil es eine Funktion gewisser Organe ist."

Der Buddha sagt:
"Ich kann wollen, weil ich vorher gewollt habe;
weil immer neue Willensregungen als Kräfte entstehen,
wie jeder sie als sein Wollen unmittelbar erlebt."
(Paul Dahlke)

 
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#6 von Felix , 01.07.2023 18:23

"Der wahrhaft Starke
ist immer friedlich."



"Das Schreckliche aller Dinge und Vorgänge
liegt nicht in ihnen selber, sondern in unserer
Auffassung über sie. Etwas, das an sich schrecklich
wäre, gibt es nicht. Folglich kann es auch nichts in
der Welt geben, dem nicht durch Denken die Spitze
abgebrochen werden könnte. Im Denken, nicht in
den Dingen, liegt der Angelpunkt, von dem aus
die Welt sich drehen lässt." (Paul Dahlke)


 
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#7 von Felix , 02.07.2023 19:40

"Ohne Einkehr in sich selber
ist keine Kultur möglich und wäre
die äußere Bildung noch so hoch.
Schließlich ist Bildung in jeder Form
das Streben nach Vervollkommnung,
nach Vollendung.

Diese Vollendung sucht der zivilisatorisch
Veranlagte in der Welt, wobei er sich immer
weiter von sich selber entfernen wird. Der
kulturell Veranlagte sucht diese Vollendung
bei sich selber." (Paul Dahlke)

 
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#8 von Felix , 10.07.2023 12:44

"Kunst wie Religion verlangen,
sollen sie echt sein, Selbstvergessenheit.
Ist eine wirkliche Religion da, die dieses Amt
dauernd ausübt, so braucht die Kunst es nicht
vorübergehend, in Wallungen, zu tun.

Daher die Tatsache, dass Zeiten echter,
ursprünglicher Religion kunstfeindlich waren.
Erst wenn die Wirklichkeit der Religion, d.h. ihre
den Menschen über sich selbst erhebende Wirkung
verblasst, wenn Religion zur Kirche erstarrt, tritt
das Bedürfnis, die Sucht nach Kunst ein."
(Paul Dahlke)

 
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#9 von Felix , 24.07.2023 11:35

"Bildung als Zivilisation ist ein genereller Wert,
welcher der ganzen Menschheit gemeinsam ist, von
welchem die ganze Menschheit zehrt, gleich Leuten,
die aus einer gemeinsamen Schüssel essen. Bildung
als Kultur dagegen ist ein individueller Wert,
der auf Verinnerlichung beruht.

Zivilisation geht nach außen auf die Welt; Kultur nach innen,
auf das eigene Ich. Zivilisation geht auf das, was wir Haben, an
Kenntnissen, an Fähigkeiten, an materiellem Besitz. Kultur geht
auf das, was wir Sind unserem Wesen nach." (Paul Dahlke)


Kommentar:
Paul Dahlke steht für die Verinnerlichung der Zivilisation.
Diese Methode ist das Kennzeichen des Lehrers. Martin Luther
steht für den Ruf der Kultur.

 
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#10 von Felix , 02.08.2023 10:37

"Es macht mich allemal stutzig, wenn das Alte Testament mit so rauer Bestimmtheit dekretiert: "Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf." Konfutse, der chinesische Weltweise, gefällt mir viel besser, wenn er sagt: "Der Mensch ist gut seiner Anlage nach." Aber sei es um das eine, sei es um das andere:

Bin ich selber nicht schließlich der, welcher durch sein Urteil die Entscheidung gibt? Ist der Mensch nicht schließlich das, als was ich ihn deute? Schließlich gibt es auf der Welt nichts als Ereignisse. Wie ich diese Ereignisse deute, das wird ganz von mir abhängen. Ich halte es ganz und gar mit dem Spruch des Epiktet: "Nicht durch die Dinge selbst werden die Menschen beeinflusst, sondern durch ihre Vorstellung über die Dinge." (Paul Dahlke)

 
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#11 von Felix , 13.08.2023 12:45

"Weshalb
ist Bedürfnislosigkeit der größte Reichtum?
Weil Reichtum nicht darin besteht, dass man viel
hat, sondern darin, dass man mehr hat als man braucht.
Der reichste Mann der Welt ist arm, wenn er mehr
braucht als er hat." (Paul Dahlke)



 
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#12 von Felix , 11.10.2023 17:56

"Man achte auf die Art, wie man isst. Man esse achtsam, man stopfe und drücke den Bissen nicht hinunter, sondern lasse die Speiseröhre in dem ihr eigenen Rhythmus arbeiten. Man lese nicht beim Essen, vor allem keine Zeitungen, die von allem geistigen Futter so ziemlich das schlechteste sind und das beste Mittel, um sich das Gedächtnis zu verderben. Ich persönlich lese seit Jahren keine Zeitung und trotzdem ist mir nichts Wichtiges verloren gegangen, ja ich habe immer noch mehr gehört, als mir lieb ist.

Man rede und lache nicht unnötig beim Essen. Die Mode, gerade die Mahlzeiten zur Konversationsstunde zu machen, ist eine schlechte Mode, auch ein Ergebnis unserer Misskultur, die es nicht verträgt, dass Menschen für eine Weile schweigend nebeneinander sitzen. Natürlich gebildete Menschen reden nur, wenn es was zu reden gibt; bei uns heißt es: Schweigen ist Mangel an Bildung! Konversation um jeden Preis. Wer nicht an seine Verdauung denkt, der kann nicht verlangen, dass sie an ihn denkt." (Paul Dahlke)



 
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#13 von Felix , 17.10.2023 20:46

"Eine zur Selbstbesinnung
nicht geneigte Zeit ist gegenüber
buddhistischen Einflüssen so sicher
wie der Säugling gegenüber der Logik.
Alle Aussichten des Buddhismus liegen
daher darin, dass er auf Zeiten trifft,
die zur Selbstbesinnung geneigter
sind als andere." (Paul Dahlke)

-
"Je nach dem eingenommenen Standpunkt kann
man Sterben ebenso gut Geborenwerden nennen,
in derselben Weise, wie man eine Pforte je nach
dem Standpunkt Eingang oder Ausgang nennen
kann." (Paul Dahlke)


 
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#14 von Felix , 26.10.2023 21:07

"Ruhe und Einsamkeit sind die Vorbedingung alles wirklichen Denkens. Zu beiden aber lässt es die Art der modernen Lebensführung kaum noch kommen. Dieser blinde Kampf ums Dasein, diese immer neuen Güter der Zivilisation, mit welchen uns eine aufs Höchste entwickelte und nie rastende Technik überschüttet, entfremden uns selber immer mehr, machen einen Verkehr des Einzelnen mit sich selber,

ein Alleinsein mit sich selber, fast unmöglich. Die moderne Zivilisation mit ihrem Drang nach außen hin hat es zustande gebracht, dass nichts uns fremder geworden ist als wir uns selber. Und trifft der Einzelne einmal durch irgendeinen Zufall mit sich selber zusammen, das Alleinsein mit sich selber macht ihm Langeweile oder Beängstigung und mit um so größerer Entschlossenheit stürzt er sich auf auf das andere, auf den anderen." (Paul Dahlke der Buddhist)

 
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#15 von Felix , 28.10.2023 18:43

"Bei der Zivilisation ist es möglich,
sich Errungenschaften anderer zunutze zu machen,
wie man an einem Feuer, das andere angezündet haben,
sich mitwärmen kann. Bei der Kultur geht es wie beim Essen.
Essen kann jeder nur für sich selber. Kulturelle Werte können
nicht aus der Gesamtheit bestritten werden, sondern jeder
muss sie sich selber erwerben durch Verinnerlichung
und Arbeit an sich selber." (Paul Dahlke)


 
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#16 von Felix , 28.10.2023 18:58

"Der Buddhismus zeigt, dass das, was geschieht, die Art, wie es geschieht, sozusagen nur Blüten und Früchte sind, deren Wurzeln in früheren Daseinsformen liegen. Das Wirken in Gedanken, Worten und Taten ist der Mutterschoß, der mich gebiert. Ich selber bin meines Glückes Schmied.

Es ist das vorige Leben, in dem ein jeder sich selber dieses Leben vorzeichnet; es ist dieses Leben, in dem ein jeder das nächste sich selber vorzeichnet. So fühlt sich der Buddhist in eine Kette unentrinnbarer Gerechtigkeit eingespannt, der gegenüber es kein Murren, keine Widersetzlichkeit gibt, der gegenüber nur eines gilt: wie das Wirken, so die Folge."(Paul Dahlke)


 
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#17 von Felix , 16.12.2023 11:04

"Wo Leben ist, da ist auch Vergänglichkeit,
ohne Rücksicht darauf, in welcher Form dieses
Leben gelebt wird. Wo Entstehen-Vergehen,
da Unbefriedigung, Leiden." (Paul Dahlke)

Kommentar:
man kann nur mit der Erscheinung umgehen,
wenn man nicht unbewußt an der Erscheinung
und an den Dingen haftet.



 
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#18 von Felix , 30.01.2024 19:19

"Der Mensch sucht den Weg zum höchsten Frieden, einerlei,
wohin derselbe führt: ob zu Gott und zum Ewigen oder anderswohin.
Der Mensch sucht ja gar nicht Gott, sondern Befriedung und Gott sucht
er nur, weil man ihn gelehrt hat, dass Befriedung nur in Gott zu finden
ist. So kommt es, dass alle Welt das Mittel mit dem Zweck
verwechselt." (Paul Dahlke)



 
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#19 von Felix , 29.02.2024 16:24

"Der Buddhismus zeigt, dass das, was geschieht,
die Art, wie es geschieht, sozusagen nur Blüten und
Früchte sind, deren Wurzeln in früheren Daseinsformen
liegen. Das Wirken in Gedanken, Worten und Taten ist
der Mutterschoß, der mich gebiert. Ich selber bin meines
Glückes Schmied. Es ist das vorige Leben, in dem ein
jeder sich selber dieses Leben vorzeichnet; es ist dieses
Leben, in dem ein jeder das nächste sich selber vorzeichnet.
So fühlt sich der Buddhist in eine Kette unentrinnbarer
Gerechtigkeit eingespannt, der gegenüber es kein
Murren, keine Widersetzlichkeit gibt, der gegenüber
nur eines gilt: wie das Wirken, so die Folge."
(Paul Dahlke)

 
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#20 von Felix , 18.03.2024 17:18

"Für den buddhistischen Menschen gibt es keinen Gott, der ihm die Sünden abnehmen könnte; es gibt auch niemanden, dem er pro cura erteilen könnte, wie die Anhänger der Glaubensreligionen es in der Person des Priesters als des Mittlers zwischen Gott und Mensch tun; für den buddhistischen Menschen gibt es nur das Wirken und die Folge des Wirkens, die Religion der erbarmungslosen, ungemilderten Selbstverantwortlichkeit, aber gerade dadurch die Religion der Erwachsenen, die da wissen, dass es in der Wirklichkeit nichts geschenkt gibt." (Paul Dahlke)

 
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#21 von Felix , 03.04.2024 21:28

Zitat von Yocara im Beitrag #1
Es ist mir verschiedentlich passiert,
dass ich mit Voreingenommenheit
einem anderen gegenüber getreten bin.
Lernte ich ihn dann näher kennen, so
fand ich ihn besser, zum mindesten
harmloser als mich selber, und hatte
innerlich abzubitten.


 
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#22 von Felix , 16.04.2024 21:29

Paul Dahlke (der Buddhist)

"Die Gegend um den Mount Everest ist heiliges Land. Tiere dürfen hier nicht getötet werden und haben deshalb die Furcht vor den Menschen verloren. Wildgänse und Enten kamen dicht an die Zelte heran, Tauben fraßen gar aus der Hand. In den Höhlen der Berge wohnen Einsiedler und Nonnen.

Für dieses Mal musste auch die englische Expedition sich verpflichten, alles Töten von Tieren zu unterlassen, für dieses Mal fügte sie sich dieser Forderung, aber spätere Expeditionen werden sich nicht fügen und über solche Forderungen als einen lächerlichen Aberglauben hinweggehen.

Das Geschlecht, dem nichts heilig ist als seine eigenen Torheiten und das an nichts glaubt als an seinen eigenen Dünkel, wird auch hier eindringen, und an den Hängen des heiligen Mount Everst werden dann die Zeiten geschwunden sein, in denen die Menschen sich verpflichtet fühlten, die erste der Tugendregeln, sich der Lebensberaubung zu enthalten, allen Ernstes in die Tat umzusetzen." (über Sven Hedin, "Mount Everst")

 
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#23 von Felix , 21.04.2024 19:57

"Der Erwachte gibt auf die Frage:
Woher stammt das Lebewesen? die nüchterne,
aber völlig überraschende Antwort: es stammt von
sich selber ab, indem die Kraft, auf Grund derer es
jetzt da ist, die unmittelbare Fortsetzung der Kraft
ist, auf Grund derer es in anderer Einkleidungs-
form vorher da war." (Paul Dahlke)

 
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