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#26 von Felix , 14.12.2017 20:01

Rudolf Steiner
Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=228

Leben und Tod – Der große Hüter der Schwelle - Teil 7

"Aus den Resten einer absterbenden, in sich erstarrenden Welt erblühten die Keime einer neuen. Deshalb haben wir Sterben und Leben in der Welt und langsam gehen die Dinge ineinander über. Die absterbenden Teile der alten Welt haften noch den neuen Lebenskeimen an, die ja aus ihnen hervorgegangen sind. Den deutlichsten Ausdruck findet das eben im Menschen.

Er trägt als seine Hülle an sich, was sich aus jener alten Welt erhalten hat; und innerhalb dieser Hülle bildet sich der Keim jenes Wesens aus, das zukünftig leben wird. Er ist so ein Doppelwesen, ein sterbliches und ein unsterbliches. Das Sterbliche ist in seinem End-, das Unsterbliche in seinem Anfangszustand. Aber erst innerhalb dieser Doppelwelt, die ihren Ausdruck in dem Sinnlich-Physischen findet, eignet er sich die Fähigkeiten dazu an, die Welt der Unsterblichkeit zuzuführen. Ja, seine Aufgabe ist, aus dem Sterblichen selbst die Früchte für das Unsterbliche herauszuholen."

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Felix
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#27 von Felix , 14.12.2017 20:07

Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=345

Leben und Tod – Der große Hüter der Schwelle - Teil 9

"Das Leben im Sinnlichen ist durch den neuen Lebenskeim dem allgemeinen Tode abgerungen. Die Zeit zwischen Geburt und Tod ist nur der Ausdruck dafür, wieviel das neue Leben der absterbenden Vergangenheit abringen konnte. Und die Krankheit ist nichts als die Fortwirkung der absterbenden Teile dieser Vergangenheit. Aus all dem heraus findet die Frage ihre Antwort, warum der Mensch erst allmählich sich aus Verirrung und Unvollkommenheit zu der Wahrheit und dem Guten durcharbeitet.

Seine Handlungen, Gefühle und Gedanken stehen zunächst unter der Herrschaft des Vergehenden und Absterbenden. Aus diesem sind seine sinnlich-physischen Organe herausgebildet. Daher sind diese Organe und alles, was sie zunächst antreibt, selbst dem Vergehen geweiht. Nicht die Instinkte, Triebe, Leidenschaften und so weiter und die zu ihnen gehörigen Organe stellen ein Unvergängliches dar, sondern erst das wird unvergänglich sein, was als das Werk dieser Organe erscheint."

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#28 von Felix , 14.12.2017 20:08

Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=387
Leben und Tod – Der große Hüter der Schwelle - Teil 10

"Erst wenn der Mensch aus dem Vergehenden alles herausgearbeitet hat, was herauszuarbeiten ist, wird er die Grundlage abstreifen können, aus welcher er herausgewachsen ist und die ihren Ausdruck in der physisch-sinnlichen Welt findet. So stellt der erste «Hüter der Schwelle» das Ebenbild des Menschen in seiner Doppelnatur dar, aus Vergänglichem und Unvergänglichem gemischt. Und klar zeigt sich an ihm, was noch fehlt bis zur Erreichung der hehren Lichtgestalt, welche wieder die reine geistige Welt bewohnen kann. Der Grad der Verstricktheit mit der physisch-sinnlichen Natur wird dem Menschen durch den «Hüter der Schwelle» anschaulich.

Diese Verstricktheit drückt sich zunächst in dem Vorhandensein der Instinkte, Triebe, Begierden, egoistischen Wünsche, in allen Formen des Eigennutzes und so weiter aus. Sie kommt dann in der Angehörigkeit zu einer Rasse, einem Volke und so weiter zum Ausdruck. Denn Völker und Rassen sind nur die verschiedenen Entwicklungsstufen zur reinen Menschheit hin. Es steht eine Rasse, ein Volk um so höher, je vollkommener ihre Angehörigen den reinen, idealen Menschheitstypus zum Ausdrucke bringen, je mehr sie sich von dem physisch Vergänglichen zu dem übersinnlich Unvergänglichen durchgearbeitet haben."

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#29 von Felix , 14.12.2017 20:16

Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=487

Leben und Tod – Der große Hüter der Schwelle - Teil 12

"Wieder soll in erzählender Form dargelegt werden, was sich als Begegnung mit diesem zweiten «Hüter der Schwelle» abspielt. Nachdem der Mensch erkannt hat, wovon er sich befreien muss, tritt ihm eine erhabene Lichtgestalt in den Weg. Deren Schönheit zu beschreiben ist schwierig in den Worten unserer Sprache.

Diese Begegnung findet statt, wenn sich die Organe des Denkens, Fühlens und Wollens auch für den physischen Leib so weit voneinander gelöst haben, dass die Regelung ihrer gegenseitigen Beziehungen nicht mehr durch sie selbst, sondern durch das höhere Bewusstsein geschieht, das sich nun ganz getrennt hat von den physischen Bedingungen.

Die Organe des Denkens, Fühlens und Wollens sind dann die Werkzeuge in der Gewalt der menschlichen Seele geworden, die ihre Herrschaft über sie aus übersinnlichen Regionen ausübt. Dieser so aus allen sinnlichen Banden befreiten Seele tritt nun der zweite «Hüter der Schwelle» entgegen und spricht etwa folgendes: «Du hast dich losgelöst aus der Sinnenwelt. Dein Heimatrecht in der übersinnlichen Welt ist erworben. Von hier aus kannst du nunmehr wirken."

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#30 von Felix , 14.12.2017 23:47

Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=548

Leben und Tod – Der große Hüter der Schwelle - Teil 13

"Du brauchst um deinetwillen deine physische Leiblichkeit in gegenwärtiger Gestalt nicht mehr. Wolltest du dir bloß die Fähigkeit erwerben, in dieser übersinnlichen Welt zu wohnen,du brauchtest nicht mehr in die sinnliche zurückzukehren. Aber nun blicke auf mich. Sieh, wie unermesslich erhaben ich über all dem stehe, was du heute bereits aus dir gemacht hast. Du bist zu der gegenwärtigen Stufe deiner Vollendung gekommen durch die Fähigkeiten, welche du in der Sinnenwelt entwickeln konntest, solange du noch auf sie angewiesen warst.

Nun aber muss für dich eine Zeit beginnen, in welcher deine befreiten Kräfte weiter an dieser Sinnenwelt arbeiten. Bisher hast du nur dich selbst erlöst, nun kannst du als ein Befreiter alle deine Genossen in der Sinnenwelt mitbefreien. Als einzelner hast du bis heute gestrebt; nun gliedere dich ein in das Ganze, damit du nicht nur dich mitbringst in die übersinnliche Welt, sondern alles andere, was in der sinnlichen vorhanden ist. Mit meiner Gestalt wirst du dich einst vereinigen können, aber ich kann kein Seliger sein, solange es noch Unselige gibt!"

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#31 von Felix , 17.12.2017 09:31

Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=601

Leben und Tod – Der große Hüter der Schwelle - Teil 14

"Als einzelner Befreiter möchtest du immerhin schon heute in das Reich des Übersinnlichen eingehen. Dann aber würdest du hinabschauen müssen auf die noch unerlösten Wesen der Sinnenwelt. Und du hättest dein Schicksal von dem ihrigen getrennt. Aber ihr seid alle miteinander verbunden. Ihr musstet alle hinabsteigen in die Sinnenwelt, um aus ihr heraufzuholen die Kräfte für eine höhere. Würdest du dich von ihnen trennen, so missbrauchtest du die Kräfte, die du doch nur in Gemeinschaft mit ihnen hast entwickeln können. Wären sie nicht hinabgestiegen, so hättest es auch du nicht können; ohne sie fehlten dir die Kräfte zu deinem übersinnlichen Dasein. Du musst diese Kräfte, die du mit ihnen errungen hast, auch mit ihnen teilen. Ich wehre dir daher den Einlass in die höchsten Gebiete der übersinnlichen Welt, solange du nicht alle deine erworbenen Kräfte zur Erlösung deiner Mitwelt verwendet hast."

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#32 von Felix , 30.01.2018 22:09

Mediation: mit deutschen Sprachkenntnissen
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=22026

"Niemand kann so gut mit Sanat Kumara zusammenarbeiten wie Platon.
Platon steckt Sanat Kumara als Schiwa weg und so bildet die Platon eigene
Tugend das endliche Gleichnis für die Bestimmtheit.
Das Verhältnis der Bestimmtheit verbleibt in Platons Gemüth und Platon
erkennt das er nur ein Bild und nicht den Herren der Welt wegggesteckt
hatte. Sanat Kumara verleiht also Platon die Macht der Erinnerung."

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Aristoteles: Nikomachische Ethik - Buch I, 5 - Teil 2
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=3639

Aristoteles: Nikomachische Ethik - Buch I, 10 - Teil 2
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=4808

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#33 von Felix , 30.01.2018 22:29

Der gesamte Text
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=6471
Aristoteles: Nikomachische Ethik

Buch I, 13 - Teil 3

"Nun gibt es aber eine zweite Naturanlage der Seele, irrational auch sie, aber irgendwie doch teilhabend an dem rationalen Element. Wir treffen sie an bei dem beherrschten wie auch bei dem unbeherrschten Menschen. Bei ihnen sprechen wir nämlich mit Anerkennung von dem Rationalen und von dem Seelenteil, der das rationale Element besitzt: dieses gibt nämlich richtige Antriebe und leitet zu wertvollen Zielen. Es zeigt sich aber bei beiden noch eine weitere Kraft, die wesenhaft wider das rationale Element gerichtet ist, die mit ihm kämpft und sich dagegenstemmt. Ein passendes Beispiel sind die gelähmten Glieder eines Leibes: will man sie nach rechts bewegen, so geraten sie entgegengesetzt nach links.

Geradeso ist es bei der Seele: da wenden sich die Triebe des Unbeherrschten in die dem Rationalen entgegengesetzte Richtung. Nur dass wir beim Leibe die verkehrte Richtung wahrnehmen, bei der Seele aber nicht. Trotzdem zwingt sich uns die Erkenntnis auf, dass genauso auch in der Seele etwas waltet, was wider das rationale Element ist, ein Gegensätzliches, Widerspenstiges. In welchem Sinn diese freilich etwas anderes ist, braucht uns hier nicht zu beschäftigen. Am Rationalen scheint auch dieses teilzuhaben, wie wir oben sagten. Jedenfalls leistet es beim beherrschten Menschen dem rationalen Elemente Gehorsam. Und noch williger ist es dazu bereit bei dem Besonnenen und Tapferen: hier ist volle Harmonie mit dem rationalen Element."

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#34 von Felix , 13.04.2018 12:23

Aristoteles: Nikomachische Ethik
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=1684

Buch I, 1 - Teil 3

"Man wird zugeben: es gehört in den Bereich der Kunst, welche dies im eigentlichsten und souveränsten Sinne ist. Als solche aber erweist sich die Staatskunst. Sie nämlich setzt fest, welche Formen praktischen Könnens in den einzelnen Gemeinwesen unbedingt vertreten sein sollen, ferner, mit welchen und bis zu welchem Grad der einzelne Bürger sich zu beschäftigen hat. Wir sehen es ja, wie ihr selbst die angesehensten "Künste" untergeordnet sind, zB Kriegs-, Haushalts- und Redekunst. Da sie es also ist, die sich der übrigen praktischen Künste als Mittel bedient und dazu noch gesetzgeberisch bestimmt, was zu tun und was zu lassen sei, so umfasst ihr Endziel die Ziele aller anderen und dieses ihr Ziel ist daher für den Menschen das oberste Gut."

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#35 von Felix , 15.04.2018 11:25

Maharadscha: Kaufkraftparitäten
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=21401

Kaufkraftparitäten hat keine Schnittmenge mit Wirtschaftsmacht. Aristoteles hat die Wirtschaftsmacht in seinem Machtbegriff. Indien hat dank Krischna die Qualität der Macht und das Leben der Macht hat Deutschland in Odin und Preußen in Wotan.

Die Kaufkraftparitäten können sich nicht über die Disposition der Entwicklung hinaus bewegen. Kaufkraftparitäten und viele andere ähnliche Ausdrücke sind also Knechte zum Detail der Bewegtheit.

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#36 von Felix , 15.04.2018 12:35

Seminar: Geheimnis und Mysterium
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=6458

Das Geheimnis wird irgendwo von der Liebe Gottes umfangen. Das Mysterium apperzeptiert die Inhärenz der Liebe Gottes (Simhanada). Die Liebe Gottes ist nicht geistig, sondern streng körperlich. Die Liebe des heiligen Geist kann rein geistlich wahrgenommen werden. Die Liebe des Sohnes muß im sozialen Alltag rezeptiert werden. Die Liebe Gottes ist jedoch direkte körperliche Präsenz Gottes. Die Liebe Gottes ist also mittels Harmlosigkeit auf der physishen Ebene präsent.

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Begriffe: hat sich wieder berappelt
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=21522

Auf dem Herrmannplatz und im S-Bahnhof Mexikoplatz hat sich noch nie wieder jemand sich berappelt. Wer sich berappeln kann der kann nicht vom Schlüssel formal beherrscht werden. Der Inder läßt sich nicht von den Devas beherrschen. Der Altgrieche läßt sich nicht von den Entitäten beherrschen und der Deutsche läßt sich nicht vom Schlüssel beherrschen. Den Stadtschlüssel beherrscht Martin Luther aus Bern.

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#37 von Felix , 29.04.2018 21:43

Aristoteles: Nikomachische Ethik
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=26801

Buch V, 3 - Teil 1

Die Gesetze

(A’) Wer die Gesetze missachtet, ist ungerecht, so hatten wir gesehen, wer sie achtet, ist gerecht. Das heißt also: alles Gesetzliche ist im weitesten Sinn etwas Gerechtes. Was nämlich durch einen gesetzgeberischen Akt verfügt wird, hat gesetzliche Geltung, und jede solche Verfügung ist, wie wir sagen, gerecht. Die Gesetze nun treffen Bestimmungen über den ganzen Lebensbereich. Was nämlich durch einen gesetzgeberischen Akt verfügt wird, hat gesetzliche Geltung, und jede solche Verfügung ist, wie wir sagen, gerecht. Die Gesetze nun treffen Bestimmungen über den ganzen Lebensbereich. Wir bezeichnen also in einer Hinsicht als gerecht ein Handeln, welches den Zweck hat, das Glück sowie dessen Komponenten für das Gemeinwesen hervorzubringen und zu erhalten.

Es heißt uns aber das Gesetz handeln wie ein tapferer Mann, also den Posten in der Schlacht nicht verlassen, nicht fliehen, die Waffen nicht wegwerfen; handeln ferner wie ein besonnener Mann, also nicht Ehebruch treiben und das Maß vergessen; und handeln wie ein vornehm-ruhiger Charakter, also den anderen nicht schlagen oder verleumden. Nicht anders verhält sich das Gesetz im Hinblick auf die sonstigen Formen von Trefflichkeit und Minderwertigkeit: es gebietet oder verbietet und damit hat es seine Richtigkeit, falls das Gesetz vollkommen ist; ist es aber nicht vollkommen ausgearbeitet, so ist die Wirkung weniger günstig. Gerechtigkeit in diesem Sinn ist allerdings Trefflichkeit in vollkommener Ausprägung - aber nicht ohne jede Einschränkung, sondern: “in ihrer Bezogenheit auf den Mitbürger”. Und deshalb gilt die Gerechtigkeit oft als oberster unter den Vorzügen des Charakters und “weder Abendstern noch Morgenstern sind so wundervoll”. Und im Sprichwort heißt es: “In der Gerechtigkeit ist jeglicher Vorzug beschlossen.”

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#38 von Felix , 30.04.2018 12:55

Erdnusstaler
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=15729

Erdnußkekse sind für den Dialektiker da. Der Wille des Dialektiers ist Zeus. Der Dialektiker kann in Zeus aufgehen und dann die Gestalt von Zeus verkörpern. Erdnußtaler sind versiegelt und man kann den karamellisierten Honig nicht von den Erdnüßen unterscheiden. Dies ist nicht wahr, weil die Kreise von Honig und Ernüßen nicht zusammenfließen wollen. Ernußkreise können mit fast allem zusammenfließen. Erdnüße haben weder Masse noch Menge.

Der Erdnußkeks hat sowohl ein Verhältnis zum Vorstellungsvermögen als auch ein Verhältnis zur bestimmten Konklusion. Diese Gleichzeitigkeit ist im Küchenreich äußerst selten. Man kann also durchaus eine Packung Erdnußkekse statt des Medizinköfferchen installieren. Man kann also durchaus eine Packung Erdnußkekse statt des Medizinköfferchen installieren.

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#39 von Felix , 31.05.2018 13:44

Die Pflicht erfüllen.
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=21469

Schamanisch Reisen - Attribute: Ich weiß das ich nichts weiß
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=5530

Ein Zytglogge in Disneys Land
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=6584
Berne, das Schwester-Städtchen von Bern in den USA, will seinem Namen alle Ehre machen: Um Touristen anzulocken und den Einheimischen ein Gefühl für ihre Herkunft zu vermitteln, soll eine Kopie des Zytglogge-Turms gebaut werden. Von Patricia Götti https://www.derbund.ch/

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#40 von Felix , 23.06.2018 08:11

Der Archivar
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=13918

Erinnerung an den kategorischen Imperativ von Kant:
achte darauf, dass das, was du tust, zur allgemeinen Maxime werden kann.


 
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#41 von Felix , 21.08.2020 21:30

Sittliche Tüchtigkeit
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=8634
Aristoteles: Nikomachische Ethik, Buch II, 4 - Teil 1

Unsere nächste Frage lautet nunmehr: was ist die sittliche Tüchtigkeit?
Es gibt bekanntlich dreierlei seelische Phänomene: irrationale Regungen, Anlagen und feste Grundhaltungen. Zu einer dieser drei Klassen wird die sittliche Tüchtigkeit wohl gehören. Als "irrationale Regungen" bezeichne ich die Begierde, den Zorn, die Angst, die blinde Zuversicht, den Neid, die Freude, die Regung der Freundschaft, des Hasses, die Sehnsucht, die Missgunst, das Mitleid, kurz, Empfindungen, die von Lust oder Unlust begleitet werden. Anlage ist das, wodurch wir als fähig bezeichnet werden, die irrationalen Regungen zu fühlen: wodurch wir zB fähig sind, in Zorn oder Unlust zu geraten oder Mitleid zu fühlen.

"Feste Grundhaltung" ist etwas, kraft dessen wir uns den irrationalen Regungen gegenüber richtig oder unrichtig verhalten. Einer Zornesregung gegenüber ist zB unser Verhalten dann unrichtig, wenn wir sie zu heftig oder zu schwach empfinden, dagegen richtig, wenn es in einer gemäßigten Weise geschieht. Bei den anderen Regungen ist es ähnlich. Nun: irrationale Regungen sind weder die sittlichen Vorzüge noch die Fehler, denn erstens werden wir nicht auf Grund der irrationalen Regungen gut oder schlecht genannt, sondern auf Grund der sittlichen Vorzüge oder Fehler.

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#42 von Felix , 11.01.2021 20:55

Aristoteles: Nikomachische Ethik
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=1712

Buch I, 1 - Teil 4

"Wenn auch somit das Ziel für den einzelnen und für das Gemeinwesen identisch ist, so tritt es doch am Gemeinwesen bedeutender und vollständiger in Erscheinung: im Moment des Erreichens sowohl wie bei seiner Sicherung. Es ist gewiss nicht wenig, wenn der einzelne für sich es erreicht; schöner noch und erhabener ist es, wenn Völkerschaften oder Polis-Gemeinden so weit kommen. Das also ist der Gegenstand unserer wissenschaftlichen Untersuchung. Wir sind damit, wenn man so will, in dem Bereich der Wissenschaft vom Staate. Die Darlegung wird dann befriedigen, wenn sie jenen Klarheitsgrad erreicht, den der gegebene Stoff gestattet."

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Aristoteles: Nikomachische Ethik
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=1759

Buch I, 1 - Teil 5

"Der Exaktheitsanspruch darf nämlich nicht bei allen wissenschaftlichen Problemen in gleicher Weise erhoben werden, genauso wenig wie bei handwerklich-künstlerischer Produktion. Bei den Erscheinungsformen des Edlen und Gerechten, die den Gegenstand der Staatswissenschaft bilden, gibt es so viele Unterschiede und Schwankungen, dass die Ansicht aufkommen konnte, sie beruhten nur auf Konvention, nicht aber auf natürlicher Notwendigkeit. Ähnliches Schwanken herrscht aber auch bei den Lebensgütern, weil schon so manchem Schaden daraus erwachsen ist: es ist schon vorgekommen, dass der eine durch Reichtum, der andere durch Tapferkeit zugrunde ging. Man muss sich also damit bescheiden, bei einem solchen Thema und bei solchen Prämissen die Wahrheit nur grob und umrisshaft anzudeuten sowie bei Gegenständen und Prämissen, die nur im grossen und ganzen feststehen, in der Diskussion eben auch nur zu entsprechenden Schlüssen zu kommen."

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Aristoteles: Nikomachische Ethik
Buch I, 1 - Teil 6

"Im selben Sinne nun muss auch der Hörer die Einzelheiten der Darstellung entgegennehmen: der logisch geschulte Hörer wird nur insoweit Genauigkeit auf dem einzelnen Gebiet verlangen, als es die Natur des Gegenstandes zulässt. Es ist nämlich genauso ungereimt, vom Mathematiker Wahrscheinlichkeiten entgegenzunehmen wie vom Rektor denknotwendige Beweise zu fordern. Jeder beurteilt das zutreffend, wovon er ein Wissen hat, und ist hierin ein guter Richter. Auf einem begrenzten Gebiet urteilt also der darin Geschulte richtig, umfassend aber der allseitig Ausgebildete. Für Vorträge über Staatswissenschaft ist daher als Hörer nicht geeignet der Jüngling. Er hat ja noch keine Erfahrung im richtigen Leben. Gerade aber von diesem aber gehen die Vorträge aus und dieses haben sie zum Gegenstand."

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#43 von Felix , 16.06.2021 08:08

Aristoteles: Nikomachische Ethik
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=5667

Buch I, 12 - Teil 1

"Gehört das Glück zu den Werten, die wir nur lobend anerkennen, oder vielmehr zu denen, die höchsten Preises würdig sind? Zu den bloßen Möglichkeiten gehört es ja ohnehin nicht. Nun ist doch offenbar alles lobend Anerkannte kraft einer bestimmten Beschaffenheit oder Bezogenheit anerkannt.

Denn wir loben den Gerechten, den Tapferen, kurz den ethisch wertvollen Menschen und die ethische Hochwertigkeit auf Grund der Handlungen und Leistungen, den Athleten hinwiederum und den Wettläufer und so weiter, weil er von Natur eine bestimmte Beschaffenheit hat und in bestimmter Beziehung zu Wert und Leistung steht. Dies wird klar auch aus den Lobreden auf die Götter. Macht es doch einen komischen Eindruck, dass die Götter in Beziehung zu uns gesetzt werden.

Gerade das tritt aber ein, weil Lob durch ein In-Beziehung-Setzen zustande kommt, wie wir gesagt haben. Bezieht sich nun das Lob in der Tat auf Dinge, wie wir sie genannt haben, so ist klar, dass es bei obersten Werten kein Lob geben kann, sondern nur etwas Höheres und Besseres. Und dies lehrt auch die Erfahrung. Denn es sind ja eben die Götter, die wir selig und glücklich preisen, und selig preisen wir auch jene Menschen, bei denen das Göttliche ganz besonders in Erscheinung tritt."
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#44 von Felix , 24.07.2021 23:22

Aristoteles: Nikomachische Ethik
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=3639

Buch I, 5 - Teil 2

"Als vollkommener aber bezeichnen wir ein Gut, das rein für sich erstrebenswert ist gegenüber dem, das Mittel zu einem anderen ist. Ferner das, was niemals im Hinblick auf ein weiteres Ziel gewählt wird gegenüber dem, was sowohl an sich als auch zu Weiterem gewählt wird. Und als vollkommen schlechthin bezeichnen wir das, was stets rein für sich gewählt wird und niemals zu einem anderen Zweck. Als solches Gut aber gilt in hervorragendem Sinne das Glück. Denn das Glück erwählen wir uns stets um seiner selbst willen und niemals zu einem darüber hinausliegenden Zweck. Die Ehre dagegen und die Lust und die Einsicht und jegliche Tüchtigkeit wählen wir einmal um ihrer selbst willen - denn auch ohne weiteren Vorteil würden wir jeden dieser Werte für uns selbst erwählen,

sodann aber auch um des Glückes willen, indem wir annehmen, dass sie uns zum Glück führen. Das Glück aber wählt kein Mensch um jener Werte und überhaupt um keines weiteren Zweckes willen. Zu demselben Ergebnis aber führt offenbar auch der Begriff der Autarkie. Denn bekanntlich genügt das oberste Gut für sich allein. Den Begriff "für sich allein genügend" wenden wir aber nicht an auf das von allen Bindungen gelöste Ich, auf das Ich-beschränkte Leben, sondern auf das Leben in der Verflochtenheit mit Eltern, Kindern, der Frau, überhaupt den Freunden und Mitbürgern; denn der Mensch ist von Natur bestimmt für die Gemeinschaft. Für diese Verflochtenheit muss aber eine bestimmte Grenze gezogen werden. Denn wenn man sie ausdehnt auf Vorfahren und Nachfahren und auf die Freunde der Freunde, so kommt man ins Endlose. Doch dies ist erst später zu untersuchen."

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Aristoteles: Nikomachische Ethik
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=3733

Buch I, 5 - Teil 3

Unter dem Begriff "für sich allein genügend" verstehen wir das, was rein für sich genommen das Leben begehrenswert macht und nirgends einen Mangel offenlässt. Wir glauben, dass das Glück dieser Begriffsbestimmung entspricht und ferner, dass es erstrebenswerter ist als alle anderen Güter zusammen, also nicht auf eine Linie mit den anderen gereiht ist. Denn es ist klar: bei einer solchen Einreihung würde sich sein Wert für uns durch das Hinzutreten auch nur des geringsten Gutes aus dieser Reihe erhöhen. Denn dieses Hinzutreten bedeutet ein Plus an Wert und das größere Gut ist jeweils erstrebenswerter. So erweist sich denn das Glück als etwas Vollendetes, für sich allein Genügendes: es ist das Endziel des uns möglichen Handelns.

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#45 von Felix , 25.07.2021 23:11

Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=934

Nachwort - Teil 1

"Was auf dem hier gemeinten Wege von der Menschenseele durchlebt wird, das verläuft durchaus im Felde rein geistig-seelischen Erfahrens. Es ist nur dadurch möglich, solches zu durchleben, dass sich der Mensch auch noch für andere innere Erfahrungen so frei und unabhängig von dem Leibesleben machen kann, wie er im Erleben des gewöhnlichen Bewusstseins nur ist, wenn er sich über das von außen Wahrgenommene oder das im Innern Gewünschte, Gefühlte, Gewollte Gedanken macht, die nicht aus dem Wahrgenommenen, Gefühlten, Gewollten selbst herrühren. Es gibt Menschen, die an das Vorhandensein solcher Gedanken überhaupt nicht glauben.

Diese meinen: der Mensch könne nichts denken, was er nicht aus der Wahrnehmung oder dem leiblich bedingten Innenleben herauszieht und alle Gedanken seien nur gewissermaßen Schattenbilder von Wahrnehmungen oder von inneren Erlebnissen. Wer dieses behauptet, der tut es nur, weil er sich niemals zu der Fähigkeit gebracht hat, mit seiner Seele das reine, in sich beruhende Gedankenleben zu erleben. Wer aber solches erlebt hat, für den ist es Erfahrung geworden, dass überall, wo im Seelenleben Denken waltet, in dem Maße, als dieses Denken andere Seelenverrichtungen durchdringt, der Mensch in einer Tätigkeit begriffen ist, an deren Zustandekommen sein Leib unbeteiligt ist."

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#46 von Felix , 27.07.2021 19:50

Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=973

Nachwort - Teil 2

"Im gewöhnlichen Seelenleben ist ja fast immer das Denken mit anderen Seelenverrichtungen: Wahrnehmen, Fühlen, Wollen und so weiter vermischt. Diese anderen Verrichtungen kommen durch den Leib zustande. Aber in sie spielt das Denken hinein. Und in dem Maße, in dem es hineinspielt, geht in dem Menschen und durch den Menschen etwas vor sich, an dem der Leib nicht mitbeteiligt ist. Die Menschen, welche dieses in Abrede stellen, können nicht über die Täuschung hinauskommen, welche dadurch entsteht, dass sie die denkerische Betätigung immer mit anderen Verrichtungen vereinigt beobachten. Aber man kann im inneren Erleben sich seelisch dazu aufraffen, den denkerischen Teil des Innenlebens auch abgesondert von allem andern für sich zu erfahren. Man kann aus dem Umfange des Seelenlebens etwas herauslösen, das nur in reinen Gedanken besteht. In Gedanken, die in sich bestehen, aus denen alles ausgeschaltet ist, was Wahrnehmung oder leiblich bedingtes Innenleben geben."

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Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=1019

Nachwort - Teil 3

"Solche Gedanken offenbaren sich durch sich selbst, durch das, was sie sind, als ein geistig, ein übersinnlich Wesenhaftes. Und die Seele, die mit solchen Gedanken sich vereinigt, indem sie während dieser Vereinigung alles Wahrnehmen, alles Erinnern, alles sonstige Innenleben ausschließt, weiß sich mit dem Denken selbst in einem übersinnlichen Gebiet und erlebt sich außerhalb des Leibes. Für denjenigen, welcher diesen ganzen Sachverhalt durchschaut, kann die Frage gar nicht mehr in Betracht kommen: gibt es ein Erleben der Seele in einem übersinnlichen Element außerhalb des Leibes?

Denn für ihn hieße es in Abrede stellen, was er aus der Erfahrung weiß. Für ihn gibt es nur die Frage: was verhindert die Menschen, eine solche sichere Tatsache anzuerkennen? Und zu dieser Frage findet er die Antwort, dass die in Frage kommende Tatsache eine solche ist, die sich nicht offenbart, wenn der Mensch sich nicht vorher in eine solche Seelenverfassung versetzt, dass er die Offenbarung empfangen kann. Nun werden zunächst die Menschen misstrauisch, wenn sie selbst etwas erst rein seelisch tun sollen, damit sich ihnen ein an sich von ihnen Unabhängiges offenbare. Sie glauben da, weil sie sich vorbereiten müssen, die Offenbarung zu empfangen, sie machen den Inhalt der Offenbarung."

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#47 von Felix , 31.07.2021 20:20

Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=1094

Nachwort - Teil 4

"Sie wollen Erfahrungen, zu denen der Mensch nichts tut, gegenüber denen er ganz passiv bleibt. Sind solche Menschen außerdem noch unbekannt mit den einfachsten Anforderungen an wissenschaftliches Erfassen eines Tatbestandes, dann sehen sie in Seelen-Inhalten oder Seelenhervorbringungen, bei denen die Seele unter den Grad von bewusster Eigenbetätigung herabgedrückt ist, der im Sinneswahrnehmen und im willkürlichen Tun vorliegt, eine objektive Offenbarung eines nicht sinnlichen Wesenhaften. Solche Seelen-Inhalte sind die visionären Erlebnisse, die mediumistischen Offenbarungen. Was aber durch solche Offenbarungen zutage tritt, ist keine übersinnliche, es ist eine untersinnliche Welt."

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Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=1151

Nachwort - Teil 5

"Das menschliche bewusste Wachleben verläuft nicht völlig in dem Leibe, es verläuft vor allem der bewusste Teil dieses Lebens an der Grenze zwischen Leib und physischer Außenwelt; so das Wahrnehmungsleben, bei dem, was in den Sinnesorganen vorgeht, ebensogut das Hineinragen eines außerleiblichen Vorganges in den Leib ist wie ein Durchdringen dieses Vorganges vom Leibe aus; und so das Willensleben, das auf einem Hineinstellen des menschlichen Wesens in das Weltenwesen beruht, so dass, was im Menschen durch seinen Willen geschieht, zugleich Glied des Weltgeschehens ist.

In diesem an der Leibesgrenze verlaufenden seelischen Erleben ist der Mensch in hohem Grade abhängig von seiner Leibesorganisation; aber es spielt die denkerische Betätigung in dieses Erleben hinein, und in dem Maße, als das der Fall ist, macht sich in Sinneswahrnehmung und Wollen der Mensch vom Leibe unabhängig. Im visionären Erleben und im mediumistischen Hervorbringen tritt der Mensch völlig in die Abhängigkeit vom Leibe ein. Er schaltet aus seinem Seelenleben dasjenige aus, was ihn in Wahrnehmung und Wollen vom Leibe unabhängig macht. Und dadurch werden Seelen-Inhalte und Seelen-Hervorbringungen bloße Offenbarungen des Leibeslebens."

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Felix
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#48 von Felix , 03.08.2021 10:11

Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=1220

Nachwort - Teil 6

"Visionäres Erleben und mediumistisches Hervorbringen sind die Ergebnisse des Umstandes, dass der Mensch bei diesem Erleben und Hervorbringen mit seiner Seele weniger vom Leibe unabhängig ist als im gewöhnlichen Wahrnehmungs- und Willensleben. Bei dem Erleben des Übersinnlichen, das in dieser Schrift gemeint ist, geht nun die Entwicklung des Seelen-Erlebens gerade nach der entgegengesetzten Richtung gegenüber der visionären oder mediumistischen. Die Seele macht sich fortschreitend unabhängiger vom Leibe, als sie im Wahrnehmungs- und Willensleben ist.

Sie erreicht diejenige Unabhängigkeit, die im Erleben reiner Gedanken zu fassen ist, für eine viel breitere Seelenbetätigung. Für die hier gemeinte übersinnliche Seelenbetätigung ist es außerordentlich bedeutsam, in voller Klarheit das Erleben des reinen Denkens zu durchschauen. Denn im Grunde ist dieses Erleben selbst schon eine übersinnliche Seelenbetätigung. Nur eine solche, durch die man noch nichts Übersinnliches schaut. Man lebt mit dem reinen Denken im Übersinnlichen; aber man erlebt nur dieses auf eine übersinnliche Art; man erlebt noch nichts anderes Übersinnliches."

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Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
https://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=1266

Nachwort - Teil 7

"Und das übersinnliche Erleben muss sein eine Fortsetzung desjenigen Seelen-Erlebens, das schon im Vereinigen mit dem reinen Denken erreicht werden kann. Deshalb ist es so bedeutungsvoll, diese Vereinigung richtig erfahren zu können. Denn von dem Verständnisse dieser Vereinigung aus leuchtet das Licht, das auch rechte Einsicht in das Wesen der übersinnlichen Erkenntnis bringen kann.

Sobald das Seelen-Erleben unter die Bewusstseinsklarheit, die im Denken sich auslebt, heruntersinken würde, wäre sie für die wahre Erkenntnis der übersinnlichen Welt auf einem Irrwege.

Sie würde erfasst von den Leibesverrichtungen; was sie erlebt und hervorbringt, ist dann nicht Offenbarung des Übersinnlichen durch sie, sondern Leibesoffenbarung im Bereich der untersinnlichen Welt. Sobald die Seele mit ihren Erlebnissen in das Feld des Übersinnlichen eindringt, sind diese Erlebnisse von einer solchen Art, dass sich die sprachlichen Ausdrücke für sie nicht in so leichter Art finden lassen wie für die Erlebnisse im Bereiche der sinnlichen Welt."

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Felix
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#49 von Felix , 23.08.2021 08:09

Aristoteles: Nikomachische Ethik
http://archiv.melchizedek-forum.de/showentry.php?sNo=23932
Buch IV, 9

"Dies also sind die Wesensmerkmale des Hochsinnigen. Wer hinter dem richtigen Maße zurückbleibt, ist engsinnig, wer es überschreitet, ist dummstolz. Auch diese beiden gelten nicht als schlecht, denn sie tun ja nichts Schlechtes, wohl aber ist ihr Verhalten verfehlt: der Engsinnige, an sich nicht ohne Verdienst, nimmt sich selbst das weg, was ihm zustände, und es sieht so aus, als sei eine gewisse Minderwertigkeit an ihm, weil er sich keine Geltung zuerkennt. Auch scheint er keine Selbsterkenntnis zu haben. Sonst wäre ein Streben in ihm nach dem, was ihm zusteht, wo es sich doch um Werte handelt.

Doch können solche Menschen nicht eigentlich als beschränkt gelten, sie sind vielmehr passive Naturen. Eine Meinung, wie sie der Engsinnige von sich hat, mindert aber tatsächlich seinen Wert noch weiter herab, denn jedermann strebt nach dem, was seinen Verdiensten angemessen ist - er aber zieht sich sogar von edlen Handlungen und Unternehmungen zurück in dem Wahne, er sei dafür unzulänglich. Übrigens: wenn es sich um äußere Güter handelt, macht er es ähnlich. Dummstolze Menschen sind beschränkt und ohne Selbsterkenntnis, und zwar so, dass man es von weitem merkt.

Sie wagen sich an Aufgaben heran, die Gegenstand des allgemeinen Ehrgeizes sind - so als stünde ihnen dies zu –, und dann stellt sich ihre Nichtigkeit heraus. Sie suchen sich durch Kleider, Manieren und dergleichen ein Ansehen zu geben und wollen, dass ihr "Glück" vor aller Augen sei. Sie sprechen auch davon, und zwar so, als käme ihnen davon Ehre und Ansehen. Den eigentlichen Gegensatz zur Hochsinnigkeit bildet aber doch die Engsinnigkeit und nicht so sehr der dumme Stolz, denn sie ist weiter verbreitet und steht im Rang noch tiefer. Hoher Sinn hat also, wie wir gesagt haben, als Bereich Ehre und Ansehen großen Stils."

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Felix
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#50 von Felix , 02.09.2021 21:50

Aristoteles: Verhalten zur Ehre

(aus dem Buch: Nikomachische Ethik, Buch IV, 10)

"Es scheint aber in unserem Verhalten zur Ehre auch eine treffliche Form zu geben, wie wir schon bei der ersten Skizzierung des Themas festgestellt haben, die sich zur Hochsinnigkeit ähnlich verhalten dürfte wie die Großzügigkeit zur Großgeartetheit. Diese Form nämlich und die Großzügigkeit sind beide fern von dem ganz großen Stil, dagegen bringen sie uns in das richtige Verhältnis zu Dingen, denen nur eine durchschnittliche oder eine geringe Bedeutung zukommt.

Wie es beim Geben und Nehmen von Geld und Geldeswert Mitte gibt und Übermaß und Unzulänglichkeit, so gibt es auch beim Streben nach Ehre und Ansehen sowohl ein Zuviel als ein Zuwenig, ferner ein richtiges "Woher" und eine richtige Weise: so tadeln wir den Ehrgeizigen, weil er im Übermaß auf Geltung aus ist und nicht auf das richtige "Woher" achtet, und wir tadeln den Nicht-geltungssüchtigen, weil er nicht einmal bei ehrenvollem Anlaß willens ist, sich für Ehre zu entscheiden.

Freilich kommt es bisweilen vor, dass wir dem Ehrgeizigen Anerkennung zollen, sofern er mannhaft und ein Freund des Edlen ist, und dem gegen Ehre Gleichgültigen, sofern er maßvoll und besonnen ist: darüber haben wir schon bei der ersten Skizzierung des Themas gesprochen. Der Begriff "Freund von diesem oder jenem" wird in mehrerlei Bedeutungen gebraucht.

Es ist infolgedessen klar, dass wir den Ehrgeizigen nicht immer an ein und demselben Maßstab messen, sondern wenn wir ihn loben, denken wir daran, dass er die Ehre mehr liebt als die Vielen, und wenn wir ihn tadeln, dass er sie mehr liebt als richtig ist. Da die richtige Mitte keinen Namen hat, erheben die Extreme gleichsam Anspruch auf den Platz in der Mitte, wie wenn er freistünde. Indes, wo es ein Zuviel und ein Zuwenig gibt, da gibt es auch das Mittlere.

Nun streben aber die Menschen nach Ehre bald in heftigerem, bald in geringerem Grade als richtig wäre. Folglich gibt es doch auch das richtige Verhalten. Klar ist jedenfalls, dass diese Haltung lobende Anerkennung findet, eben als richtige Mitte in Hinsicht auf das Streben nach Ehre. Nur der Name fehlt. Wenn man sie dem Ehrgeiz gegenüber stellt, erscheint sie als Gleichgültigkeit, gegenüber

der Gleichgültigkeit aber als Ehrgeiz und mit beiden zusammengestellt scheint sie irgendwie beides zusammen zu sein. Das kann man übrigens auch bei den anderen Formen eines trefflichen Verhaltens beobachten. Hier allerdings scheinen die Vertreter der extremen Haltungen nur zueinander im Gegensatz zu stehen, weil der Vertreter der Mitte keinen Namen erhalten hat."

 
Felix
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