"Die Seele muss das Gesicht gewöhnen, dass es zuerst die schönen Tätigkeiten sieht, dann die schönen Werke, nicht welche die Künste schaffen, sondern die die Menschen schaffen, welche gut sind. Und dann blick auf die Seele derer, die diese schönen Werke tun.
Wie du der herrlichen Schönheit ansichtig werden magst, welche eine gute Seele hat, kehre ein zu dir selbst und sieh dich an; und wenn du siehst, dass du noch nicht schön bist, so tu wie der Bildhauer, welcher von einer Büste, welche schön werden soll, hier etwas fortmeißelt,
hier etwas ebnet, dies glättet, das klärt, bis er das schöne Antlitz an der Büste vollbracht hat: so meißle auch du fort, was unnütz, und richte, was krumm ist, das Dunkle säubere und mach es hell und lass nicht ab, an deinem Bild zu handwerken, bis dir hervorstrahlt der göttliche Glanz der Tugend." (Plotin)